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2022-04-07

Flexibilität - körperlich und geistig

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Flexibilität – Körperlich und Geistig

Alle Reiter lernen:

Balance, Losgelassenheit, Mitgehen in der Bewegung, Erlernen des Gefühles
Zusammenwirken der Hilfen und punktgenaue Umsetzung. usw.

Das ist theoretisch ja total klar. Doch ist jedem bewusst was das bedeutet?

Nur einmal den Reiter betrachtet:
Körperliche Flexibilität heißt, einschränkungslose und schmerzfreie passive Bewegung (mitnehmen lassen können in dem Maße, die die Bewegung des Pferdes uns vorgibt) in allen Gangarten. Stellen wir uns nur einmal aussitzend eine Trabverstärkung auf einem großrahmigen Pferd vor. Oder im Galopp die Rahmenerweiterung. Welche Hüfte/Becken ist in der Lage sich da optimal mitnehmen zu lassen ohne das Pferd zu stören? Prozentual wohl die wenigsten.

Was kann ich tun?
-Faszientraining (nur ein geschmeidiges Gewebe lässt maximale Bewegung zu) in alle Richtungen und zwar möglichst täglich – lieber häufiger kurz als seltener und länger.
-koordinative Übungen (rechts macht was anderes wie links, oben was anderes als unten – auch in anderer Geschwindigkeit)
-Ausgleich der eigenen Händigkeit – reagiert rechts genauso schnell wie links? Ist mein Druck rechts genauso stark wie links? Von der Schiefe einmal ganz abzusehen…….
-Balance: Geht rechts alles wie links? Merke ich bei meinen Übungen starke Unterschiede und kann ich die bewusst beim Reiten kompensieren?

Geistige Flexibilität heißt:
• Mit allen Sinnen wahrnehmen können und blitzschnell reagieren
• Verknüpfungen in jede Richtung punktgenau schalten zu können
• Neue Möglichkeiten zulassen und diese zielgerichtet einbauen zu lernen
• Abwägungen treffen welche Variante für welches Pferd an welchem Tag sinnvoll sind
• Mutig sein, alte Muster loszulassen um eine neue Variante zuzulassen
• Neugierig sein sich immer weiterentwickeln zu wollen auch wenn Altes so bequem und vertraut erscheint
• Reaktionsgeschwindigkeit mit Abwägungsverhalten kontrollieren zu können
• Angst und Mut punktgenau entscheiden zu lassen – Zu gefährlich?: Abbruch! Nur Angst?: auch mal weiter reiten!
• Kognitive Fähigkeiten schulen
• Lernen, unsere evolutionären Instinkte zu kontrollieren und punktgenau abändern zu können (z.B. Schutzinstinkt – zusammenkauern… schwierig wenn man auf einen Sprung zureitet und evtl. ängstlich wird)

Diese Listen lassen sich ewig erweitern. Doch bereits jetzt wird klar… wir sind doch bereits mit uns selbst sehr beschäftigt. Im Reiten sollte das Programm eher nebenbei automatisch ablaufen. Schließlich müssen wir uns beim Reiten auf den Weg und das Tempo und die Lektionen konzentrieren.

Ach ja: DAS PFERD IST AUCH NOCH DA!!! Und dieses hat die gleichen Listen wie oben beim Reiter beschrieben.

Doch damit möchten wir uns heute nicht beschäftigen. Es reicht durchaus, wenn jeder Reiter sich erstmal mit sich selbst beschäftigt. Die Pferde profitieren einfach mit. Je fitter wir Reiter selbst in all diesen Punkten werden, umso besser können wir irgendwann auf das Pferd einwirken und am Ende auch ein harmonisches Paar abgeben.

Zu jedem einzelnen Punkt habe ich durch eigene langjährige Erfahrung viele Beispiele und Vorschläge. Da ich immer alles probiere und die Praktikabilität und das Ergebnis für mich abwäge.

Selbsterfahrung:

Als ehemalige Leistungssportlerin ist meine mentale Stärke mein größter Gegner. Ich nehme meine körperlichen und geistigen Bedürfnisse und Grenzen nicht wahr. Dadurch folgt Überforderung in allen Bereichen und ein respektloses Verhalten gegen mich selbst.

Eine jahrzehntelange Reise der Arbeit einen „inneren Schweinehund“ aufzubauen – im Gegensatz zu 90 % der Menschheit – die gegen diesen arbeiten muss, habe ich es geschafft, viel mehr auf meine eigenen Bedürfnisse zu hören.

Schonend mit mir selbst umzugehen und geduldig mit mir zu sein. Für mich zählte eher einen Gang runter schalten und ein paar Schritte zurück zu gehen. Fünf gerade sein zu lassen und zu erkennen, dass ich nach einer Sporteinheit nicht völlig erschöpft und verschwitzt sein muss. Ein Pausentag schadet nichts. Atemtechniken im Meditationssitz und Mantrasingen helfen meiner geistigen Flexibilität und ersetzen auch mal ein Faszientraining wenn ich keine Zeit habe. Stress und Muss sind für mich persönlich leider Migränetrigger.

Training ist auch nicht höher, schneller, weiter, sondern eher ein schonendes heranarbeiten an sinnvolle Bewegungsmuster und die Geduld es lieber nachhaltig als kurzfristig und dadurch schnelllebig zu erreichen.

Admin - 14:27:36 @ Allgemein | Kommentar hinzufügen

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